Auf dem Hof von Bauer Hannes
Kulenkamp wohnen neben seiner eigenen Person sein Sohn Schorsch, die
Magd Katrin und seine Oma. Die resolute Dame strapaziert die Nerven
ihrer Familie bis auf's Äußerste, bis Katrin schließlich sogar den
Hof verlässt. Der Besitzer des Nachbarhofs, Peter Fiesebarg dagegen
ist angetan von der alten Dame. Solch eine Oma hätte er wohl auch
gern. Da Enkelsohn Hannes finanziell bös in der Bredouille ist, ist
Oma einverstanden, an Fiesebarg verkauft zu werden. Aber warum will
Fiesebarg Oma wirklich kaufen? Als sie sich bei dem Nachbarn
einlebt, stößt sie auf allerhand. Als Hannes Gewissensbisse bekommt
und seine Oma zurück haben will, nehmen die Verwicklungen kein
Ende...
De Autor
Franz Streicher ist das Pseudonym des
österreichischen Autors Anton Hamik, der 1887 in Wien geboren wurde.
Er war zunächst an den Städtischen Bühnen in Graz als Schauspieler
und Regisseur tätig. Später wechselte er zum Österreichischen
Rundfunk und leitete u.a. die Hörspielabteilung im Landesstudio
Graz. Er schrieb in dieser Zeit eine Reihe von Hörspielen, aber auch
volkstümliche Bühnenstücke. Der Durchbruch gelang ihm 1925 in Graz
mit seinem Bühnenstück "Der verkaufte Großvater". Binnen weniger
Jahre wurde seine "bäuerliche Groteske" - wie er sein Stück
bezeichnete - von über 80 Bühnen im gesamten deutschsprachigen Raum
gespielt. Die erste plattdeutsche Fassung von Richard Ohnsorg "Opa
ward verköfft" wurde Anfang 1940 in Hamburg aufgeführt. Kurz darauf
(1943) starb Anton Hamik in Graz. 1971 spielte die Volksspielbühne
Rissen diesen Bühnenklassiker in der plattdeutschen Fassung. Vor
fast 20 Jahren verkörperte in der Neufassung des Stückes von
Ulf-Thomas Lesle erstmals eine ältere Dame die Titelfigur. Obwohl
die groben Züge der ursprünglich männlichen Titelfigur geglättet und
die Pointen neu gewichtet wurden, behielt auch "Oma ward verköfft"
den alten Reiz der Urfassung des Stückes bei und hat sogar einen
eigenen Charme hinzugewonnen. Vom aktuellen Ensemble spielten Hilma
und Egbert Wieck bereits in der Inszenierung vor 32 Jahren mit:
Egbert verkörperte den Bauern Hannes Kulenkamp und Hilma die Frau
des Viehhändlers, Henni Fiesebarg.
Presse
Volksspielbühne Rissen - Von Altona
bis Uetersen
Der gute Ruf der Volksspielbühne Rissen ist seit Jahrzehnten
aufgrund hoher Professionalität begründet. Ein Erfolgsgarant also.
Und dennoch kam der Zeitpunkt, dass aufgrund sinkender
Zuschauerzahlen kritische Fragen gestellt werden mussten. Das war
1998. Es spricht für die Mitglieder der Volksspielbühne Rissen, dass
sie auch diesen Problemkreis professionell anging. Sie zogen einen
hochqualifizierten Mann zu Rate, dessen berufliche Karriere im
Sparmarkt in Rissen begann. Dort sortierte er als Schüler Abfälle
und Verpackungen und verdiente sich sein erstes Geld. Heute ist
Carsten Heintzsch bei einer der weltweit größten Werbeagenturen,
Saatchi & Saatchi in Frankfurt, sogenannter „Chief Creative
Officer". Seine Verbindung zur Volksspielbühne Rissen? Sein Vater
Heiner Heintzsch gehört zum Urgestein der Volksspielbühne, und
Filius Carsten war folglich häufig bei den Proben der Schauspieler
dabei. Die Volksspielbühne Rissen ist einer der wenigen deutschen
Bühnenvereine, der immer schwarze Zahlen schrieb und heute noch
schreibt. Das wurde aber nicht etwa dadurch erreicht, dass man hohe
Eintrittsgelder verlangt, sondern die Preise sind moderat geblieben.
Das gilt auch für die geringen Mitgliedsbeiträge. Der finanzielle
Erfolg beruhte und beruht auf den vier Säulen Eintrittsgelder,
Mitgliedsbeiträge, Zuschüsse von Sponsoren und Gewinne aus der
vereinseigenen „Gastronomie", also der Sektbar, die sich nach den
Vorstellungen äußerst lebhaften Zuspruchs erfreut. 1998 und 2002
wurden die Zuschauer befragt und die Ergebnisse jetzt im Februar
miteinander verglichen. Außerdem wurden die Ergebnisse der ersten
Umfrage 1998 sorgfältig analysiert und Konsequenzen gezogen. Die
wichtigste Konsequenz war, dass die jüngeren und jungen Mitglieder
verstärkt in den Spielbetrieb einbezogen wurden mit dem erfreulichen
Ergebnis, dass inzwischen der Anteil der jungen Zuschauer auffallend
stark gestiegen ist. Gleichzeitig hat die 'Verjüngung' bewirkt, dass
die Volksspielbühne Rissen über einen zahlreichen und sehr aktiven
Nachwuchs verfügt. Damit wird sichergestellt, dass immer wieder neue
Gesichter auf der Bühne auftauchen und es einen harmonischen
Übergang bei den altersbedingten Veränderungen der Darsteller gibt.
'Bühnenspatzen' und 'Nesthocker' sind die beiden Gruppen der
Nachwuchsdarsteller. Sie treten mit eigenen Bühnenstücken auf; die
'Nesthocker' üben gerade einen Krimi ein. Die größte Stärke der
Volksspielbühne Rissen wird nicht sofort sichtbar. Sie besteht in
einer großen Zahl von Mitgliedern, die in der Lage sind, Dramaturgie
und Regie abzudecken, die ganze Bühnenmaschinerie und technik zu
bedienen, den Fundus immer wieder zu ergänzen, wunderbare
Bühnenbilder zu gestalten und für einen reibungslosen
organisatorischen Ablauf zu sorgen. Im Vergleich der beiden
Untersuchungen gibt es ein Ergebnis, das zunächst für Verblüffung
beim Vorstand der Volksspielbühne Rissen gesorgt hat: Die Besucher
aus Rissen sind inzwischen in der Minderheit. Es gibt sogar
Rissener, die seit Jahren in Rissen wohnen und trotzdem bei der
Befragung angaben, dass sie ganz lange Zeit nichts von der Existenz
der Volksspielbühne Rissen gewusst haben. Eine regelmäßige Lektüre
der RISSENER RUNDSCHAU hätte das verhindern können. Die meisten
Besucher kommen aus den gesamten Eibvororten, Wedel und den
Gemeinden in der Wedeler Marsch bis hin nach Uetersen.
Die zwar ehrenamtlich, aber dennoch
professionell betriebene Volksspielbühne Rissen ist im Hamburger
Westen zur bedeutendsten Bühne der niederdeutschen Sprache
aufgestiegen. Nicht selten hört man Urteile wie: „Besser als das
Ohnsorg-Theater!" Verbunden mit der regional gesteigerten Bedeutung
der Volksspielbühne ist ein Anstieg der Zuschauerzahlen seit 1998.
Bewirkt haben das in der überwiegenden Zahl der Fälle (fast 80%) die
starke Mundpropaganda, die für die Volksspielbühne wirkt, und
persönliche Beziehungen der Mitglieder. Plakatwerbung und die
Berichte in der lokalen und regionalen Presse spielen ebenfalls eine
bedeutende Rolle. Fast 70% der Zuschauer besuchen seit mehr als
sechs Jahren die Vorstellungen der Volksspielbühne: über 30%
besuchen erst in den letzten Jahren die Vorstellungen -
offensichtlich sind das jene Zuschauer, die die Volksspielbühne in
den letzten Jahren durch ihre internen Veränderungen hinzugewonnen
hat.
Die Volksspielbühne Rissen ist vom lokalen Matador zu einer
Leitbühne mit regionaler Bedeutung herangewachsen. Zwei Drittel der
Besucher kommen aus Blankenese, Rissen, Sülldorf und Wedel. Dieses
Wachstum über die Grenzen von Rissen hinaus, verbunden mit der
Entdeckung der steigenden Zahl junger Besucher, sind vielleicht die
besten Botschaften aus den beiden Untersuchungen. Um die Zukunft der
Volksspielbühne Rissen muss man sich keine Sorgen machen.