In der Komödie von August Hinrichs
geht es um Recht und Redlichkeit in einer dörflichen Gemeinschaft.
Die Idylle gerät kräftig ins Wanken, als der Kater Peter erschossen
wird...
De Autor
August Hinrichs (1867-1956) wurde in
Oldenburg geboren und wuchs auf einem Ammerländer Bauernhof auf. Er
war um die Jahrhundertwende als selbständiger Tischlermeister tätig,
als seine ersten Bühnenstücke veröffentlicht wurden. Seine
bekanntesten Stücke sind die "Swienskummedie" (1930), "Wenn de Hahn
kreiht" (1933) sowie die Komödie "För de Katt" (1938). Verfilmungen
und Ehrungen machten ihn zum meistgespielten lebenden Autoren der
40er Jahre. Nach dem 2. Weltkrieg gerieten seine hochdeutschen
Romane und Erzählungen in Vergessenheit. Heute haben seine
niederdeutschen Komödien einen festen Platz im Repertoire der
plattdeutschen Bühnen.
Presse
Die Katze kommt zurück
Jetzt, wo die ungemütliche Herbstzeit beginnt, wäre es doch mal
wieder an der Zeit, ins Theater zu gehen und sich ordentlich zu
amüsieren. Die Volksspielbühne Rissen wiederholt die bereits im
Frühjahr gespielte Komödie von August Hinrichs: "För de Katt", denn
damals konnten leider viele nicht in den Genuß dieser Aufführung
kommen. Da zudem die Aula der Schule Iserbarg renoviert wurde,
hätten die Proben zu einer Neuinszenierung anderswo stattfinden
müssen. Es hat sich aber doch etwas geändert, denn die Besetzung des
Knechts "Frerk", die im Frühjahr kurzfristig von Kai Lorenzen
übernommen worden war, spielt diesmal Dirk Steffens und statt Günter
Schramme spielt Rudi Schröder den "Mählmann". Außerdem wirkt diesmal
wieder gesund und munter Regieassistentin Karen Wieck mit. Für alle,
die das Stück, in dem es um eine totgeschossene Katze geht, durch
die es zu einem Nachbarschaftsstreit und heftigen Intrigen kommt,
noch nicht gesehen haben geben wir an dieser Stelle die neuen
Aufführungstermine bekannt: 29.10, 16 Uhr; 30.10, 19 Uhr und 31.10,
20 Uhr. In der Aula der Schule Iserbarg werden Witz und Heiterkeit
natürlich nicht zu kurz kommen und, so verspricht es die
Volksspielbühne Rissen, schließlich lösen sich alle Verstrickungen
im Stück in Luft auf und es gibt ein glückliches Ende.
(Rissener Rundschau)
Wedeler Gewandmeisterin Elke Lustig
zieht Fernsehstars an - Verkleiden ist ihr Job
Von Angela Suhren
Wedel. Demnächst läuft im Fernsehen die Serie „Sonntag und Partner"
mit Christian Quadflieg in der Hauptrolle an. Elke Lustig aus Wedel
war bei dieser und bei anderen Produktionen Kostümassistentin. Seit
35 Jahren übt die gelernte Kostümbildnerin und Gewandmeisterin den
Beruf aus. Auch an den Dreharbeiten zur Serie „Der Landarzt" mit
Quadflieg in Kappein war Elke Lustig beteiligt. Mit vielen bekannten
Schauspielern duzt sie sich.
Die vierfache Mutter sitzt auf einem Hocker im gemütlichen, perfekt
aufgeräumten Wohnzimmer und plaudert munter über ihr Berufsleben,
das reich an Anekdoten ist. Sie berichtet, wie sie sich mit
Quadflieg um eine Krawatte stritt. Der Schauspieler hatte behauptet,
er hättte eine bestimmte Krawatte in einer bestimmten Szene
getragen. Doch Elke Lustig sagte ihm, dass es eine andere war.
Quadflieg blieb so lange bei seiner Meinung, bis die Kostümblldnerin
ihm ein Polaroid-Sofortbild zegte, das ihr Recht gab.
"In letzter Zeit arbeiten wir sehr
viel mit Polaroid-Fotos. Die sind fast unentbehrlich, weil oft eine
Szene erst ein paar Tage später weiter gedreht wird", erzählt sie.
In diesem Winter hat sie für das
Weihnachts-Theaterstück „Pippi Langstrumpf" der „Pinneberger Bühnen"
das Pferd, die Kleidung von Pippi und einige andere Kostüme
geschneidert.
Für das Weihnachtsmärchen „Jorinde
und Joringel" des Rissener Theaters fertigte sie sämtliche Kleider
und Verkleidungen. Die Bediensteten am königlichen Hof tragen
farbenfrohe Rokoko-Kostüme. Als die Hexe alle Leute am Hof in Vögel
verwandelt, werden den Schauspielern die von Elke Lustig
geschneiderten Vogelköpfe übergezogen. Alle Kostüme bestehen aus
Stoffen, die die Gewandmeisterin selbst in der Waschmaschine oder
mit der Hand waschen kann. Sie gibt nichts in die Reinigung.
In diesem Winter hat sie für das
Weihnachts-Theaterstück „Pippi Langstrumpf" der „Pinneberger Bühnen"
das Pferd, die Kleidung von Pippi und einige andere Kostüme
geschneidert.
Bekannte brachten Elke Lustig vor 28 Jahren auf die Idee, Kostüme
zur Faschingszeit zu verleihen. Mittlerweile besteht ihr Fundus aus
300 Kleidungsstücken für Erwachsene und 150 für Kinder. Auch 20
Weihnachtsmannkostüme gehören dazu. Die waren auch in diesem Jahr
schon zwei Wochen vor Heiligabend ausgeliehen.
Schon oft wurde die Gewandmeisterin gefragt, ob sie ein Kostüm
verkaufe. Elke Lustig hat aber ihre Prinzipien: „Ich verkaufe keine
Kostüme. Es stecken so viele Arbeitsstunden in den Kleidern, daß sie
unbezahlbar sind." Manchmal allerdings nimmt sie Aufträge entgegen.
Für eine Discothek in Lübeck fertigte sie zweimal den Hasen „Bugs
Bunny" an. Der eine ist hellblau, der andere rosa.
Um genügend Aufträge für 1994 muß sich Elke Lustig keine Gedanken
machen: Im Februar wird am Rissener "Theater" die Bauernkomödie „För
de Katt" von August Hinrichs gespielt. Die Wedelerin näht die
Trachten für die Mimen. Ab Mitte März bis November arbeitet sie dann
wieder für das Fernsehen.