Das Stück spielt in der Wohnung von
Dr. Theodor Schröder und seiner Frau Hella. Mit zum Haushalt gehört
die Perle Mathilde, die sich hauptsächlich mit ihrer gerade wieder
angefundenen Tochter Franziska beschäftigt. Fast zur Familie gehört
der Kunstmaler Heinz Ennerich. Er hat auch als erster das Vergnügen,
Hellas Verwandtschaft kennenzulernen: Archibald und Ottilie Thompson
samt Toby. Toby ist ihr Sohn und soll mit Hella verheiratet werden.
Hauptsächlich ist er Tiefseeforscher und um das Liebesleben der
Meeresbewohner bemüht. Aber Theodor Schröder kann die komplizierten
Familienzusammenhänge eigentlich am besten erklären. Er versucht
seiner Haushälterin Mathilde zu sagen, wer Toby ist, und was er soll
oder will: "Nu höört Se mi mal richtig to: Mien Fro schall de
Swiegerdochter vun sien Öllern, vun ehr Unkel un Tante warden. Se is
vun de Süster vun sien Modder de Dochter. Hebbt Se't nu begrepen?".
Presse
Mien Fro hett'n Brögam - VB RISSEN
Die Volksspielbühne RISSEN brachte am 17. April 88 um 19.00 Uhr den
Schwank "Mien Pro hett'n Brögam" von Otto Schwartz und Georg
Lengbach auf die Bühne. Regie hatte Rudolf Schröder. Für die
niederdeutsche Mundart hatte Kurt Harmsen dieses Stück
umgeschrieben. Die fast ausverkaufte Aula am Iserbarg in Rissen
erwartete einen fröhlichen und lustigen Theaterabend. Und ich muß
sagen, die Zuschauer wurden nicht enttäuscht. Das Verwechselspiel
fand seinen Höhepunkt, als Dr. Theodor Schröder (Arzt) gespielt von
Jürgen Wingberg, in die Rolle seiner Haushelferin Mathilde schlüpfen
mußte. Der Theatersaal ging fast aus den Fugen. So stellte ich mir
immer die Germania vor. Auch die Ankunft der Familie Thomsen, Farmer
aus den USA, mit Frau Ottilie und Toby brachte einen Riesen-Applaus.
Die Rollen wurden von Heiner Tewes, Silke Lorenzen und Peter
Sielfeld gut gemeistert. Hella, die Frau von Dr. Schröder, sowie der
Kunstmaler Heinz Ennerich, gespielt von Regina Wieck und Thorsten
Junge, brachten eine gute Leistung. Die Hausangestellte Mathilde
(Inge Tnurmann), die zuerst einen Streit mit Schlachter Bullermann
(Dirk Steffens) hatte, fand auch ihr Happy-End. Franziska, Tochter
von Mathilde, suchte seit 20 Jahren ihre Mutter und fand sie zum
Schluß. Wenn man also den gesunden Menschenverstand zu Hause läßt,
kann man sehr viel Spaß haben. Den hatten das Publikum und ich. Das
Stück ist nach meinem Empfinden eine Klamotte. Trotzdem allen
Akteuren ein Bravo! Einige leichte Textlücken konnten nicht
übersehen werden. Auch wie man die Gardinen schließt oder wie
automatisch das Licht angeht, fand ich sehr gut. Das lasse ich mir
privat einbauen. Sollte die verkleidete Mathilde den Slip (Baujahr
1900) wirklich fast verlieren? Oder war das Regieanweisung? Bis auf
wirkliche Kleinigkeiten ein netter Theaterabend - ich komme wieder,
wenn ich darf? (Verbandskritiker Karl Heinz Fresch)