Die Geschichte dreier älterer Damen,
die sich mehrmals wöchentlich zum gemeinsamen Kartenspiel treffen.
Besagte Damen leben in schöner ruhiger Gleichmäßigkeit, die sie aber
andererseits auch langweilt, vor sich hin. Bis eines Tages eine von
ihnen einen Gedanken hat, der sie nicht mehr loslässt; man hat ein
Ziel. Energie wird freigesetzt, Aktivität entwickelt, und es geht
plötzlich regelrecht aufregend zu, als die Planungen für den
Bankraub auf Hochtouren laufen...
De Autorin
Petra Blume wurde 1957 geboren und
lebt heute in Husum, Kreis Nordfriesland. Die Hausfrau und Mutter
ist nebenberuflich tätig bei einer Husumer Wochenzeitung. Seit
kurzem leitet sie eine Theatergruppe. 1987 begann sie, Theaterstücke
zu schreiben.
Veröffentlichungen:
Mehrakter:
Rommé to Drütt, 1991, Theaterverlag Karl Mahnke
Hexensommer, 1993, Theaterverlag Karl Mahnke
Einakter:
Dat erste Mal, 1988, Theaterverlag Karl Mahnke
De verflixte Föhrerschien, 1988, Theaterverlag Karl Mahnke
Een Buddel för Anna, 1990, Theaterverlag Karl Mahnke
Wat för'n Fro, 1990, Theaterverlag Karl Mahnke
Söß Richtige, 1992, Ostfriesischer Theaterverlag
De phantastische Alf, 1993, Ostfriesischer Theaterverlag
Sketche:
Theaterkraam, 1991, Theaterverlag Karl Mahnke
De Alternativkeks, 1993, Theaterverlag Karl Mahnke
Presse
Immer Theater mit der Volksspielbühne
Rissen
Nein, ich bin kein notorischer Leserbriefschreiber - aber Sie muss
ich hier und heute einfach mal zu Ihrer Arbeit beglückwünschen! Und
Ihnen sagen, wieviel Spaß mir Ihre Aufführungen machen. Weil sie
höchst amüsant und unterhaltsam sind (obwohl ich als „Zugereister"
oft platt bin ob soviel Platt), weil man nette Leute zum Klönen
trifft, weil die Atmosphäre „stimmt" und nicht zuletzt auch deshalb,
weil jedes einzelne Stück eine gehörige Portion Lokalkolorit
vermittelt.
Meine Frau und ich freuen uns schon jetzt auf „Rommé to drütt".
Mit freundlichen Grüßen D. Günther, Rissen
Die Zahl der begeisterten Äußerungen zur Volksspielbühne Rissen hat
in den letzten Jahren abgenommen, die Zahl der Besucher dagegen ist
angestiegen, so ganz nach dem Motto, „Lieber gucken als schreiben!"
Seit es die Volksspielbühne Rissen gibt, und es gibt sie
mittlerweile seit 45 Jahren, gibt es viele treue Anhänger und
Besucher. Die Volksspielbühne ist, wie man heute sagt, in Rissen
„Kult". Wer sich Rissen besonders zugehörig fühlt, geht hin. Das
Lebensalter spielt keine Rolle. Und eigentlich auch nicht, ob man
Plattdeutsch spricht bzw. versteht oder nicht. Es sind die Menschen,
die auf und hinter der Bühne agieren, es ist deren Spielfreude, ihr
schauspielerisches Können und die Auswahl der Stücke. Die
Volksspielbühne führt ihr Frühlings-, Herbst- und Wintertheater auf,
seit vielen Jahren, immer mit Erfolg. Ein kleiner Durchhänger Ende
der achtziger Jahre ist längst vergessen. Mit Annelie Lettermann als
Vorsitzende des Vereins „Volksspielbühne Rissen" war der
Generationswechsel eingeleitet worden, mit Thorsten Junge als ihrem
Stellvertreter wurde er fortgeführt. „Der Zulauf der Kinder und
Jugendlichen ist phänomenal", freut sich Thorsten Junge, „wir
mussten leider einen Aufnahmestopp verhängen. Das ist ganz bestimmt
schade, aber wir schaffen es kaum noch. Annelie versucht schon seit
einiger Zeit, Nachwuchs für die Regiearbeit heranzuziehen, und das
erfordert einfach unglaublichen Einsatz. Ich habe ihr schon einiges
an Organisatorischem abgenommen, damit sie ihre anderen Aufgaben
richtig wahrnehmen kann."
Ohne eine gründliche Umstrukturierung der Aufgabenverteilung wäre es
ohnehin nicht mehr weitergegangen. Vor einigen Jahren hat sich die
Volksspielbühne Rissen daher eine neue Struktur zugelegt, wonach die
einzelnen Bereiche auf ganze Teams übertragen wurden, in denen jeder
Verantwortung übernimmt und sich frei entwickeln kann. Diese
Umstrukturierung war offenbar ein durchschlagender Erfolg, denn die
Volksspielbühne Rissen wirkt längst über ihren eigenen
Theaterbereich hinaus.
Die vor einiger Zeit neu gestaltete Sektbar, die bei den
Aufführungen der Volksspielbühne in Betrieb ist, hat sich zu einer
richtigen Kommunikationszentrale entwickelt.
„Eine wichtige Rolle spielt dabei die neue Sektbar", erklärt
Thorsten Junge mit vergnügtem Gesicht, „dort trifft sich quasi
alles, was in Rissen Rang und Namen hat. Da werden unglaubliche
Dinge besprochen, Pläne geschmiedet und Aktivitäten verabredet." Mit
„Rang und Namen" sind dabei diejenigen gemeint, die für Rissen etwas
bewegen. Das sind zum einen die Mitglieder der „Volksspielbühne
Rissen e.V.", die Wehrführer und deren Stellvertreter der
Freiwilligen Feuerwehr Rissen, nämlich Ulli Prehm, Dieter Niemann
und Heiko und Torsten Wrage. Hinzu kommt Claus Uebler, Hausmeister
des Gymnasiums Rissen und überall da zu finden, wo es um Musik und
deren Übertragung geht. Es herrscht Aufbruchstimmung in Rissen, das
ist unübersehbar. Und die Volksspielbühne Rissen als authentische
Rissener Institution spielt dabei eine herausragende Rolle. Der
Schwung, der innerhalb herrscht, überträgt sich inzwischen immer
stärker auf andere. Gleiches gilt für die Freiwillige Feuerwehr, die
nach Jahren der Selbstbeschränkung auch immer stärker an die
Öffentlichkeit tritt. Denken wir an das Sommerfest, das der
Bürgerverein Rissen vor zwei Jahren veranstaltete. Diese nach
einigen Jahren Stagnation wirklich gelungene Veranstaltung sah unter
den Helfern und Mitwirkenden das neue „Kraftzentrum Rissen", also
Volksspielbühne, Feuerwehr und Claus Uebler in vorderster Front.
Auch der letztjährige Laternenumzug mit seinem riesigen Erfolg ist
Mitgliedern aus diesem „Kraftzentrum Rissen" zu verdanken gewesen.
Ein Generationenwechsel ist erfolgreich abgeschlossen worden. Waren
es früher Rosemarie und Jürgen Grewoldt, Hans Jürgen Kroger, Uwe
Ulrich, Heinz Weyrich & Co., so sind es jetzt die Mitglieder der
Volksspielbühne Rissen, der Freiwilligen Feuerwehr und, als
Einzelperson, Claus Uebler. Die Niemanns und Wrages waren übrigens
immer dabei. Dass der Theaterbetrieb der Volksspielbühne darunter
nicht gelitten hat, ist selbstverständlich. Die „Bühnenspatzen" sind
das scheinbar unerschöpfliche Reservoir für das Ensemble, das die
großen niederdeutschen Stücke spielt. Inzwischen hat sich dazwischen
noch eine Jugendgruppe etabliert, „zu groß für die Bühnenspatzen,
noch nicht im Ensemble". Es sind Jugendliche, deren Spielmöglichkeit
begrenzt ist durch schulische oder sonstige
Ausbildungsanforderungen. „Sie treffen sich auch zusammen in der
Heide und proben ein Stück", erzählt Thorsten Junge, „und wir sind
finanziell Gottseidank so gestellt, dass wir ihnen das ermöglichen
können. Ich denke, wir sind insgesamt in einer beneidenswerten Lage.
Während anderswo von schleichendem Rückgang die Rede ist, boomt es
bei uns, sowohl bei der Zahl der Mitglieder als auch bei den
Zuschauerzahlen." Auch die Ideen scheinen ihnen nicht auszugehen.
Neuestes Projekt: Der „Theaterball" im Sommer dieses Jahres.
„Und was ist mit dem Repertoire, bleibt es immer bei niederdeutschen
Stücken oder können Sie sich auch andere Stücke vorstellen,
Gastspiele ermöglichen und so weiter?", fragen wir. „Darüber haben
wir noch gar nicht nachgedacht", gibt Thorsten Junge offen zu, „aber
darüber können wir intern mal sprechen. Vorstellen kann ich mir
das." Vielleicht heißt es ja in Zukunft: Immer mehr Theater mit der
Volksspielbühne Rissen!
(Rissener Rundschau)
Rissens 1. Theaterball „Rissens
1. Theaterball, das stimmt nicht. Vor 38 Jahren hatten wir schon mal
einen!" Mit diesem Bekenntnis eröffnete Thorsten Junge den Abend des
Theaterballs der Volksspielbühne Rissen am 8. Juli in der Aula der
Schule Iserbarg. Um es kurz zu machen: Es war ein tolles Fest!
Dafür, dass die Leute von der Volksspielbühne mit der Ausrichtung
eines Theaterballs Neuland betraten, klappte die Organisation
vorzüglich. „Natürlich gab es die eine oder andere Sache, die wir
beim nächsten Mal verbessern werden", räumte Thorsten Junge ein, und
sprach damit etwas aus, das viele hören wollten: „Ja, es gibt wieder
einen Theaterball, nicht gleich im nächsten Jahr, aber er kommt",
bestätigte Thorsten Junge.
Annelie Lettermann und er, die die Hauptlast der Planung,
Organisation und Durchführung getragen hatten, können zufrieden
sein. Der Ball führte Gäste zusammen, die sich wohl fühlten, bis in
den frühen Morgen hinein tanzten und eine Wiederholung wünschen. Und
wenn dann auch noch die Kasse stimmt, dann können wirklich alle
zufrieden sein. „Es gibt tatsächlich einen kleinen Überschuss",
freut sich Thorsten Junge, „den können wir für die Bühnenspatzen und
für die Erneuerung des hinteren Vorhangs benutzen." Fast 200 Gäste
waren gekommen, aus Blankenese, Rissen und Wedel, und fast 150 waren
auch noch weit nach Mitternacht dabei. Und die Straßen in Rissen
waren an diesem Abend des 1. Theaterballs wie leergefegt.