So stand es im Programmheft des
Weihnachtsmärchens 1971:
Bald auch
Kindertheatergruppe in Rissen
Wer macht mit?
Die V.B. Rissen plant einen
"Ableger", und diese Idee soll auf gar keinen Fall in sich beruhen.
Im neuen Jahr werden Frau Herta Mutschink und Tochter Sabine
interessierte Kinder von 8 bis 14 Jahren mit Lust zum "Mimen" zu
einer Kinder-Theatergruppe zusammenstellen. Details stehen noch
nicht fest, wer aber nach Besuch unseres Weihnachtsmärchens Lust
verspürt mitzumachen, der (oder die Eltern) setze sich bitte mit
Frau Mutschink in Verbindung.
Und die BÜHNENSPATZEN waren geboren.
Presse
Märchen hielt alle gefangen
Rissen. Die Rissener Volksspielbühne fügte ihren vielen
erfolgreichen Aufführungen mit dem Weihnachtsmärchen „Die zertanzten
Schuhe" eine weitere hinzu. Der Saal war an beiden Tagen bis auf den
letzten Platz besetzt.
Schon das von Uwe Fischbeck geschaffene Bühnenbild versetzte die
kleinen und großen Zuschauer in Märchenstimmung. Bei dem reizenden
Tanz der Elfen und Zwerge hörte man plötzlich eine Stimme: „Die sind
ja aus meinem Weihnachtskalender rausgesprungen!" Dann kam der
Musikant und eroberte alle Herzen im Sturm. Silke Lorenzen, die ihn
spielte, wurde mitt lebhaften Ratschlägen und Warnungen begleitet.
Manche Mutter mußte Tochter oder Sohn festhalten, damit sie nicht
auf die Bühne liefen und vor dem Schlaftrunk warnten.
So hilfreich unterstützt konnte der Musikant alle Abenteuer gut
überstehen. Zuerst half er einer alten Frau, die ihm dafür einen
Zaubermantel schenkte, der ihn unsichtbar machte. Dann kam er in das
Königsschloß und erbot sich, das Rätsel der zertanzten Schuhe zu
lösen. Die drei schönen Prinzessinnen zertanzten nämlich jede Nacht
ihre Schuhe, obgleich man sie fest in ihr Schlafzimmer einschloß.
Bekam der Musikant es nicht heraus, mußte er sterben.
Unter der Spielleitung von Hilma Wieck entfaltete das Märchenspiel
seinen ganzen Zauber. Jeder trug zu dem Erfolg bei. Rudi Schröder
als König, Helmtraut Riese, Inge Schwenn und Anke Tewes als reizende
Prinzessinnen, Dieter Kirschner, Gisela Kofeld und Angela Vogel als
verzauberte Prinzen, der würdevolle Gerichtsrat Jürgen Birkl,
Nepomuk mit höflicher Feierlichkeit, Herbert Lettermann, das
zaubrische Hutzelweib Herta Mutschink, der fleißige Schuster Heiner
Tewes, die appetitliche Hofköchin Lisa Schröder wie Küchenjungen,
Diener, Elfen, Zwerge und der Weihnachtsmann. (Norddeutsche Nachrichten)
Wedeler Amateurspielerin Star im
Weihnachtsmärchen
Sonderapplaus für Silke Lorenzen als Musikant / Drei ausverkaufte
Vorstellungen
Wedel/Kissen. Dreimal ein volles Haus hatte die Volksspielbühne
Rissen am Wochenende bei Aufführungen ihres Weihnachtsmärchens „Die
zertanzten Schuhe" in der Aula der Schule am Iserbarg. Stürmischen
Beifall erhielt insbesondere die Hauptdarstellerin, Silke Lorenzen
aus Wedel, die in ihrer Rolle als junger Musikant lausbübischen
Charme ausstrahlte. Besonderes Lob verdient auch Spielleiterin Hilma
Wieck. Sie dirigierte die Amateurspieler gekonnt mit leichter Hand.
In diesem Märchen ging es um drei Prinzessinnen, Susanne (Helmtraut
Riese), Marianna (Inge Schwenn) und Röseli (Anke Tewes), die Nacht
für Nacht trotz strenger Bewachung aus ihren Zimmern verschwanden
und erst frühmorgens mit zertanzten Schuhen auf ebenso
geheimnisvolle Weise in ihre Betten zurückkehrten. Dem König (Rudi
Schröder) ist dies nicht recht geheuer. Um dem Geheimnis auf die
Spur zu kommen, verspricht er demjenigen eine der Prinzessinnen zur
Frau, der das Rätsel um ihr nächtliches Verschwinden löst. Alle
aber, die diese Aufgabe nicht lösen können, müssen sterben.
Nachdem bereits zahlreiche junge Adlige das Leben lassen mußten,
wagt sich der junge Musikant Bartel (Silke Lorenzen) an das
lebensgefährliche Unternehmen. Dank seiner Tarnkappe, die er für
eine gute Tat von einem Hutzelweib (Herta Mutschink) bekommen hat,
gelingt es ihm, die Prinzessinnen auf einem ihrer nächtlichen
Ausflüge zu verfolgen und ihr Geheimnis zu lüften. Zum Lohn erhält
er Röseli, die jüngste der Prinzessinnen, zur Frau.
Silke Lorenzen verstand es als Bartel ausgezeichnet, die
Unbekümmertheit eines jungen Mannes nachzuempfinden. Ihre
ebenbürtigen Mitspieler waren Rudi Schröder als König und unter
anderen Heiner Tewes aus Wedel, der als Schuster jeden Tag die
Schuhe der Prinzessinnen neu besohlen mußte. Doch über die Genannten
hinaus hatten alle Mitarbeiter Anteil am Erfolg der Aufführungen.
Im Anschluß an die Premiere verriet Prinzessin Marianna (Inge
Schwenn) dem Tageblatt ein kleines Geheimnis. Wie die begabte
Amateurspielerin berichtete, sei sie bereits 38 Jahre alt und Mutter
von sechs Kindern, mithin für die Rolle einer jungen Prinzessin
schon etwas zu alt. Trotzdem: auf der Bühne merkte man nichts davon.
Spielleiterin Wieck war mit den Aufführungen sehr zufrieden. Sie
wies jedoch darauf hin, daß die hervorragend gestalteten
Bühnenbilder wesentlich zum Erfolg beigetragen hätten. „1.
Bühnenmeister Uwe Fischbeck und seinen Helfern Alfred Bergel und
Fritz Schnerker gebührt ein großes Lob", kommentierte Hilma Wieck.
(Wedel-Schulauer Tageblatt)