Die kleine Hexe wohnt mit ihrem Raben
Abraxas in einem windschiefen Hexenhäuschen im tiefen Wald. Gar zu
gerne würde sie mit den anderen Hexen in der Walpurgisnacht ums
Hexenfeuer tanzen, aber dafür ist sie mit erst 127 Jahren einfach zu
jung. Als sie sich dennoch auf den Weg zum Blocksberg macht, wird
sie erwischt und zur Rede gestellt. Die Oberhexe stellt ihr eine
Bedingung: Ein Jahr lang darf die kleine Hexe "nur Gutes" hexen,
dann darf sie beim Hexentanz mittanzen. Nur, wie es scheint, gehen
die Vorstellungen darüber, was eine "gute Hexe" ist, ziemlich
auseinander...
Der Autor
Mit fantastischen Geschichten über
Geister, Zauberer und Feen ist Otfried Preußler bekannt geworden. Am
20. Oktober 2003 feierte er seinen 80. Geburtstag. Und wo sollte der
Vater der "Kleinen Hexe" und des "Räubers Hotzenplotz" wohl wohnen?
Natürlich im "Rübezahlweg" in einer kleinen Gemeinde bei Rosenheim
im Süden Deutschlands. Dort bringt Otfried Preußler die Ideen für
seine weltweit bekannten Kinderbücher zu Papier. Seit bald 50 Jahren
feilt er an seinen Texten, bis sie so schlank und präzise sind, wie
Kinder sie schätzen. Selbst sagt er: "Man muss darauf achten, es
ihnen nicht zu läppisch zu machen; denn die Kinder sind nicht so
dumm, wie manche Verlagslektoren es glauben!" Seit Jahrzehnten (ca.
40 Millionen Bücher sind seitdem verkauft worden) verschlingen
Kinder (und auch Erwachsene) die Abenteuer vom "Räuber Hotzenplotz",
vom "Kleinen Wassermann", vom "Kleinen Gespenst" und der "Kleinen
Hexe". Rund um den Erdball verzaubert Preußler seine Leser in rund
60 Sprachen. Für Preußler ist es wichtig, die Kinder in seinen
Geschichten nicht mit den Problemen des Alltags zu konfrontieren,
sondern sie in eine heile Welt zu entlassen, "in der Hoffnung noch
ihren Platz hat." Seine jungen Leser sind für Preußler die
strengsten Kritiker. Sich selbst nimmt der passionierte
Geschichtenerzähler stets zurück. Und woher kommen ihm nun die Ideen
zu seinen Erzählungen? In Böhmen geboren als Sohn eines Lehrers sind
die Wurzeln seiner Geschichten auch dort zu suchen. Großmutter und
Tanten erzählten und erweckten Kobolde, Geister, Wassermänner und
Riesen der volkstümlichen Sagen zum Leben. 1956 schrieb er den
"Kleinen Wassermann". Damals genossen Kinderbücher noch wenig
Ansehen in der literarischen Welt. Preußler hängte seinen Beruf als
Schulmeister eines Tages an den Nagel und widmete sich ganz dem
Bücherschreiben.
Presse
Rückblick auf „Die kleine Hexe"
Das Gerücht erreicht mich, es gäbe keine Karten mehr für die „Kleine
Hexe". Das darf bitte nicht stimmen. Ich erwarte doch 4 Gäste aus
Kiel, die extra zu dieser Aufführung der Volksspielbühne kommen
werden. „Wir haben nicht eine Karte mehr, alle Vorstellungen sind
schon seit über einer Woche ausverkauft", wird mir beschieden. Das
sollte man also wissen: Wenn das erste Plakat für die
Winteraufführung für die Kleinen aushängt: nichts als sofort Karten
holen! Glücklicherweise kann man sich ja auf zurück gegebene Karten
wegen Grippe ziemlich gut verlassen, und so musste ich denn die
Kieler auch nicht enttäuschen. Sie sind übrigens nicht die einzigen
aus dem ferneren Umland, die von der Qualität unseres Rissener
Amateurtheaters wissen. Längst reicht der gute Ruf bis nach
Uetersen, Quickborn etc. Schon für die Generalprobe wurden 200
Plätze vergeben. Aber, sinnvollerweise, nicht ganz umsonst. 2 Euro
musste jeder bezahlen, sodass man eine Spende von 400 Euro an die
Palliativstation des Rissener Krankenhauses machen konnte, wo man
sich so sehr darüber freute, dass es auf die kleinen wie die großen
Schauspieler so recht zurückstrahlte. Die Aufführung war dann auch
wieder einmal ein großes Vergnügen.
Spannend, fröhlich, farbenprächtig,
kindgerecht. Alle Schauspieler waren so wunderbar, die
Reisigsammlerinnen wie der Förster, die Marktfrauen, das
Blumenmädchen genau so wie die bösen Buben und fröhlichen Kinder um
den Schneemann wie natürlich all die verschiedenen wilden und
kreischenden Hexen in ihren farbigen Gewändern... also alle so
wunderbar, dass es nicht ganz leicht fällt, dennoch die 12-jährige
Wiebke Junge als Kleine Hexe zusammen mit Beate Teichmann als ihr
treuer und liebenswürdig munterer und wendiger Rabe Abraxas
besonders herauszustellen. Es ist wahrlich eine Lust, diese beiden,
ganz offensichtlich mit Talent und Phantasie begabten Mädchen in
aller Natürlichkeit, Frische und Selbstsicherheit auf der Bühne
agieren zu sehen. Man kann diesem prachtvollen Duo in voller
Überzeugung weitere große Rollen wünschen.
Die Regisseurin Annelie Lettermann hat ihre Truppe wirklich zu
erstaunlichen Leistungen geführt. Große Anerkennung. Über die
Bühnenbauer braucht man eigentlich nichts mehr zu sagen. Sie sind
einfach immer gut! Thorsten Junge konnte wieder einmal mit Feuer,
Donner, Blitz, Sturm und ein paar kleineren technischen Tricks
aufwarten. Dass Charly Neumann von der Funny Dance Band sich mit
seiner Musik in das große, Bewunderung verdienende Team einbringt,
ist ebenfalls ein Extralob wert! (Rissener Rundschau)