In einer Hafenkneipe schrubbt Käppen
Korl den Fußboden, Empörung im Herzen, weil sein Kompagnon und
früherer Steuermann keine Froonslüd im Betrieb duldet. Um
sicherzugehen, dass Korl keine Fisematenten machen kann, hat er
besonders diesen Punkt in einem Paragraphenwald festgelegt, dem sich
der Käppen nicht entwinden kann. Die entzückende Reederstochter
Irmgard, die bei Onkel Korl Schutz und Obdach vor einem
unerwünschten Freier sucht, ruft ungeahnte Komplikationen hervor. Da
nach Jonnys Lehrsätzen eine Deern, die hübsch ist, immer falsch und
schlecht sein muss, verwandelt sich das Mädchen in die tutige,
sommersprossige Nichte des Käppens, fast chemisch rein von allen
Reizen. Aber doch nur fast. Zuerst spürt Jonny nur Mitleid mit dem
hässlichen Entchen, bis er es lieb gewinnt und ihr einen
Heiratsantrag macht....
Presse
„Rund um Kap Horn"
Seit meinem letzten Besuch in Rissen hat sich dort vieles getan. Daß
eine Viertelstunde vor Beginn der Saal ausverkauft war, habe ich
bisher bei den befreundeten Volksspielbühnen noch nicht erlebt. Das
soll man erst einmal nachmachen. Leider muß ich diesen erfreulichen
Anfang abschwächen, denn dieses Spiel um Kap Horn war wirklich nicht
noch länger zu ziehen, wie es ohnehin schon war. Nebenbei bemerkt,
es war auch überflüssig zu betonen, daß so und soviele Neue
mitspielten, man hätte es auch so gemerkt. Vor allem sollte man bei
solchen Stücken allen überflüssigen Ballast über Bord werfen und
streichen, wo es irgend geht. Das wäre im spielerischen Sinn ein
besserer Erfolg gewesen, und nur aus dieser Sicht sind meine Worte
zu deuten. Vielleicht passen den Rissenern meine Worte nicht, aber
um der Sache willen müssen sie gesagt werden. Hilma Wieck als Mia
Brinkmann war ausgezeichnet, Elfriede Bergel als Zeitungsfrau,
Annelie Wernecke als Tochter des Reeders Christiansen, Egbert Wieck
als Kapitän Korl Nass waren diejenigen, die dem Stück einigermaßen
Profil gaben. Dabei habe ich in Rissen schon ganz andere Leistungen
gesehen. Denn der Erfolg des Stückes beim begeistert mitgehenden
Publikum lag im Wort und im netten Bühnenbild. Wenn der Spielleiter
unnötige Längen streicht, wird es ihm nicht nur der Spielbetrachter
danken, sondern auch das Publikum, das bei aller Begeisterung viel
kritischer ist, als man denkt. (Verbandskritiker Herbert Müller)
"RUND UM KAP HORN" - HATTE GROSSEN ERFOLG
Das plattdeutsche Bühnenstück "Rund um Kap Hörn" der Rissener
Volksspielbühne hatte vollen Erfolg. Das Heidehaus in Rissen war bis
auf den letzten Platz besetzt und man hat vor, dieses schöne Stück
am 20. November um 20 Uhr in der neuen Aula der Schule am Iserbarg
zu wiederholen. Fritz Kruse, (...), begrüßte die Zuschauer auch
diesesmal wieder in seiner launigen und schon so liebgewonnenen Art.
Sein Auftritt, der zwar immer nur kurz, würde uns fehlen, wenn es
nicht so wäre. Er bringt es mit wenigen Worten fertig, die Besucher
hinzuführen in die Gegenwart des jeweiligen Bühnenbildes, so daß die
positive Aufgeschlossenheit bereits gegeben ist, bevor sich der
Vorhang teilt. Das Bühnenbild, eine Köminsel am Hafen, schuf Alfred
Bergel, stilecht und lebensnah. Es geht in diesem Stück von Fritz
Wempner um die Geschichte einer von zuhause fortgelaufenen
Reederstochter (Annelie Warnke) und eines jungen Seemanns, der mit
hübschen jungen Mädchen nichts mehr zu tun haben will. Wir wollen
nicht zuviel verraten, sonst nehmen wir all denen, die sich dieses
Stück noch ansehen wollen (und wir möchten dazu raten) die ganze
Spannung. Ausgezeichnet spielte Egbert Wieck als Käpt'n Korl. Er
stand die ganze Zeit auf der Bühne und zog die ganze Handlung mit
sich. Aber auch die Zeitungsfrau Elfriede Bergel spielte großartig
und konnte viele Lachsalven für sich buchen. Unseren "Neuen", die
zum ersten Male auf der Bühne standen, gebührt Lob: Man merkte es
kaum, daß sie erstmalig auftraten. Die Nebenrollen seien noch zu
erwähnen: Da waren Peter Felst und Erwin Wehr als muntere Detektive,
die gerade immer das Falsche taten, Hilma Wieck als „feine"
Privatsekretärin und Wolf-D. Neitzke als Rundfunkreporter. Für die
Frisuren und die Schminke sorgte wie immer unser bewährter
Maskenbildner Walter Brock.
(Rissener Rundschau)
Ein volles Heidehaus
Einen großen Erfolg hatte die Aufführung der Rissener
Volksspielbühne im Heidehaus. Der Saal war nicht nur überfüllt,
sondern manche konnten „Rund um Kap Hörn" nicht sehen, weil alle
Plätze ausverkauft waren. (...) Der zweite Vorsitzende Fritz Kruse
begrüßte die Zuschauer und erklärte vorsichtshalber, daß ein
gestreifter Buscherrundje ein Arbeitshemd der Schauerleute wäre.
Stimmungsvoll rief ein Nebelhorn zum Beginn des plattdeutschen
Volksstückes von Fritz Wempner. Das Bühnenbild schuf Adolf Bergel
und zauberte eine Köminsel auf die Bühne.
Dort schrubbt Käppen Korl den Fußboden, Empörung im Herzen, weil
sein Kompagnon und früherer Steuermann keine Froonslüüd im Betrieb
duldet. Um sicher zu gehen, daß Korl keine Fisematenten machen kann,
hat er besonders diesen Punkt in einem Paragraphenwald festgelegt,
dem sich der Käppen nicht entwinden kann.
Die entzückende Reedertochter, die bei Onkel Korl Schutz und Obdach
vor einem unerwünschten Freier sucht, ruft ungeahnte Komplikationen
hervor. Da nach Jonnys Lehrsätzen eine Deern, die hübsch ist, immer
falsch und schlecht sein muß, verwandelt sich das Mädchen in die
tutige, sommersprossige Nichte des Käppens, fast chemisch rein von
allen Reizen. Aber doch nur fast...
Zuerst spürt Jonny nur Mitleid mit dem häßlichen Entchen, bis er es
liebt und ihr einen Heiratsantrag macht. Um diese Haupthandlung
schleichen zwei komische Detektive, ein auf Abwege geratener Vater
bullert los, die Sex-Schlange Mia versucht, jeden Mann zu umgarnen,
ein Funkregisseur bringt „Leben in die Bude" und die redselige
Zeitungsfrau rundet die gelungene Aufführung ab.
Den Dank für den hübschen Abend teilen sich: Egbert Wiek als Kappen
Korl Nass, Jürgen Holst als Steuermann und Frauenhasser, Theo
Witten-burg als Reeder, Annelie Warnke mit den zwei Gesichtern der
Reedertochter, Peter Feist und Erwin Wehr als muntere Detektive,
Elfriede Bergel als urgemütliche Zeitungsjette, Wolf-Dieter Neitzke
als Funkreporter und Wilma Wieck als feune Privatsekre-törin. Auch
Walter Brock als Maskenbildner soll nicht vergessen sein.
(Norddeutsche
Nachrichten)
Szenen-Fotos
Regisseur Otto Schröder im Kreise
seiner Spielerinnen