Diese Geschichte handelt von einem
Müller, der drei Söhne hatte. Außerdem besaß er noch die Mühle,
einen Esel und den Kater Flunky. Als der Müller nun eines Tages
starb, teilten sich seine Söhne die Erbschaft auf: Der älteste bekam
die Mühle, der zweite den Esel und für Hans, den dritten Sohn, blieb
nichts als der Kater. Da war er sehr traurig und überlegte, was er
nun anfangen sollte. Er wusste sich keinen Rat. Plötzlich aber
begann der Kater zu sprechen. "Hör", sagte er, "lass mir nur ein
Paar Stiefel machen, dass ich ausgehen und mich unter den Leuten
sehen lassen kann, dann soll dir bald geholfen sein." Und so geschah
es dann auch. Flunky bekam seine Stiefel, nahm einen Sack und zog
los. Er wusste nämlich, dass der König des Landes furchtbar gern
Rebhühner aß, sie aber nur selten bekam, weil sie so schwer zu
fangen sind. Mit Hilfe einer List fing der Kater einige Rebhühner,
brachte sie zum König und wurde reich dafür belohnt. Hans wunderte
sich sehr über den Geldsegen. Sein kluger Kater Flunky hatte aber
unterdessen schon wieder ganz andere Pläne, die aus dem armen
Müllersohn Hans einen reichen Grafen machen sollten...
Presse
Der gestiefelte Kater
Noch wurde in Jeans und T-Shirt geübt. Nur Regina und Karen Wieck
als gestiefelter Kater und Magd Mali Klatschmaul beeindruckten bei
einer Probe des Märchens "Der Gestiefelte Kater" am 16.11. in der
Schule Iserbarg bereits mit kessen Kostümen.
Annelie Lettermann, routinierte Rissener Theater-Regisseurin,
dirigierte die Darsteller des diesjährigen Weihnachtsstückes wieder
einmal nach bewährter Manier. Aber unter Hochdruck, wie sie betonte.
Denn einige ihrer Schauspieler waren bis vor kurzem für die
plattdeutsche Aufführung "Strandräubers" engagiert. Da hatten Traute
und Wolfgang Prieß, deren Kinder Prinzessin und Müllerssohn mimen,
noch eine Menge zu soufflieren. Kein Drama, waren an diesem Abend
doch erst vier Zuschauer zu zählen! Letztere mußten sich das
Bühnenbild des aufgeführten 2. Aktes vorerst in ihrer Phantasie
vorstellen. Ein dichter Wald, eine lichte Wiese, vielleicht ein
kleiner, romantischer See? Doch auch ohne Kulisse fesselte das
Stück: Vor allem der böse Zauberer Hupp (Bianca Seeburg), der im
Trenchcoat agierte, ließ mit seiner mächtigen Stimme kalte Schauer
den Rücken hinunterlaufen. Und auf die Frage, wem denn das prächtige
Land gehöre, wußten die Bauersleute bereits in eindrucksvollem
Sprechchor zu sagen: "Dem Grafen von und zu
Windmühlenflügelshausen!"
Alle Akteure waren mit Feuereifer dabei und können es kaum erwarten,
sich im Dezember in die Herzen der Kinder zu spielen. Wie sagte es
Felix, der Bunte, des Königs Märchenerzähler (Søren Steffens), doch
so schön? Vorhang auf, ganz leise - hört die zarte Weise...