Die kleine Hexe wohnt mit ihrem Raben
Abraxas in einem windschiefen Hexenhäuschen im tiefen Wald. Gar zu
gerne würde sie mit den anderen Hexen in der Walpurgisnacht ums
Hexenfeuer tanzen, aber damit ist sie mit erst 127 Jahren einfach zu
jung. Als sie sich dennoch auf den Weg zum Blocksberg macht, wird
sie erwischt und zur Rede gestellt. Die Oberhexe stellt ihr eine
Bedingung: Ein Jahr lang darf die kleine Hexe "nur Gutes" hexen,
dann darf sie beim Hexentanz mittanzen. Nur, wie es scheint, gehen
die Vorstellungen darüber, was eine "gute Hexe" ist, ziemlich
auseinander...
Presse
„Auf und nieder, hin und her — böse
Hexen gibt's nicht mehr"
Dieses Liedchen sangen viele Kinder auf dem Heimweg von der
Märchenaufführung „Die kleine Hexe". Frau Mutschink hat mit ihren
„Bühnenspatzen" von der Volksspielbühne Rissen dieses Stück
bezaubernd und liebevoll gestaltet.
Die Handlung war klar und gradlinig, so daß auch die Kleinsten
folgen konnten, die kleine Hexe selbst hübsch und lieb, gespielt von
Petra Revello, im treffenden Gegensatz zu den herrlich häßlich bösen
Hexen, besonders der Muhme Rumpumpel und der Oberhexe. — Bei deren
Hexentanz auf dem Blocksberg wurde es richtig gruselig, so daß alle
froh waren, daß zum Schluß nur die liebe kleine Hexe mit ihrem Raben
Abraxas übrig blieb. Beide konnten ihre Rollen überzeugend
gestalten.
Die Kostüme, die Masken, das Bühnenbild, alles trug zum Gelingen
bei.
Mir fehlte der Weihnachtsmann. (Gudrun Müller, Der Rissener)
Der Autor
Mit fantastischen Geschichten über
Geister, Zauberer und Feen ist Otfried Preußler bekannt geworden. Am
20. Oktober 2003 feierte er seinen 80. Geburtstag. Und wo sollte der
Vater der "Kleinen Hexe" und des "Räubers Hotzenplotz" wohl wohnen?
Natürlich im "Rübezahlweg" in einer kleinen Gemeinde bei Rosenheim
im Süden Deutschlands. Dort bringt Otfried Preußler die Ideen für
seine weltweit bekannten Kinderbücher zu Papier. Seit bald 50 Jahren
feilt er an seinen Texten, bis sie so schlank und präzise sind, wie
Kinder sie schätzen. Selbst sagt er: "Man muss darauf achten, es
ihnen nicht zu läppisch zu machen; denn die Kinder sind nicht so
dumm, wie manche Verlagslektoren es glauben!" Seit Jahrzehnten (ca.
40 Millionen Bücher sind seitdem verkauft worden) verschlingen
Kinder (und auch Erwachsene) die Abenteuer vom "Räuber Hotzenplotz",
vom "Kleinen Wassermann", vom "Kleinen Gespenst" und der "Kleinen
Hexe". Rund um den Erdball verzaubert Preußler seine Leser in rund
60 Sprachen. Für Preußler ist es wichtig, die Kinder in seinen
Geschichten nicht mit den Problemen des Alltags zu konfrontieren,
sondern sie in eine heile Welt zu entlassen, "in der Hoffnung noch
ihren Platz hat." Seine jungen Leser sind für Preußler die
strengsten Kritiker. Sich selbst nimmt der passionierte
Geschichtenerzähler stets zurück. Und woher kommen ihm nun die Ideen
zu seinen Erzählungen? In Böhmen geboren als Sohn eines Lehrers sind
die Wurzeln seiner Geschichten auch dort zu suchen. Großmutter und
Tanten erzählten und erweckten Kobolde, Geister, Wassermänner und
Riesen der volkstümlichen Sagen zum Leben. 1956 schrieb er den
"Kleinen Wassermann". Damals genossen Kinderbücher noch wenig
Ansehen in der literarischen Welt. Preußler hängte seinen Beruf als
Schulmeister eines Tages an den Nagel und widmete sich ganz dem
Bücherschreiben.