"En Milljonär in't Huus!" Beinahe
schon ein Schlachtruf, ist er so recht dazu angetan, normale,
unbedarfte Menschen in gierige, unaufrichtige, intrigante Scheusale
zu verwandeln. Den mehr als "kniggerigen" Kneipier Peter Oltmann hat
es denn auch in dieser Richtung ganz schön erwischt, als er aus der
Zeitung erfährt, dass justament in seinem Haus, unter seinen Mietern
sich ein frischgebackener Lottomillionär befindet, leider ohne
Namensangabe. Was bei dieser Neuigkeit aus den Tiefen seines
Charakters emporgeschwemmt wird, ist beileibe nicht dazu angetan,
seinen Mitmenschen, Tochter Heike eingeschlossen, Freude zu
bereiten. Zur rechten Zeut aber bekommt der den verdient kräftigen
Dämpfer, der ihn doch sehr an Schiller erinnern muss: "...da werden
Weiber zu Hyänen..." Den anfangs vielgeschmähten Schwiegersohn
empfängt er jetzt mit offenen Armen, nicht wissend, dass (cherchez
la femme) ihn seine kluge Tochter hier mit seinen eigenen Waffen
schlägt. Dass in dieser Komödie ein Happy-End nicht fehlen darf, ist
so gewiss wie der nächste Frühling.
Presse
"En Milljonär in't Huus", en lustig
Spill in dree Törns vun Hans E. Jürgensen, hett dat Stück heten, wat
de VB Rissen in de Iserbargschool bröcht hett, un ik mutt seggen,
dat wat Speelbaas Rudi Schröder mit sien Lüüd dor op de Been stellt
hett, hett mi ganz goot gefullen.
Dat Ganze hett sik in so 'ne lütte Kneipe afspeelt, un de Weert weer
ok gliektiedig de Huusbesitzer. Also, de weer villicht achter dat
Geld ran, just so, as de Düvel achter de Seel. Na, un as he denn in
de Zeitung lesen dä, dat een vun sien Mieters in't Lotto wunn, dor
hett he all'ns doran sett, an dat Geld to kamen. Aver all sien
Versöök hebbt em an't Enn nix nützt, wiel he en Zeitungsente opseten
weer.
Heiner Tewes, de sik düsse Roll to sien fiefuntwintigjähriget
Jubiläum wünscht hett, weer de Gastweert Peter Oltmann, un he hett
dat ok goot speelt, Karin Rossolleck weer as sien Dochter Heike so'n
richtig seute Deern, blots er Unsekerheit kunn se noch nich so ganz
afleggen. Aver för de eerste grote Roll weer dat ganz goot. Erich
Hübner hett den Fiede Maiboom speelt, nee, he hett em nicht speelt,
he weer dat. En gode Leistung. Ok Hannelore Schramme hett as Telse
Negenbroot ganz gode Ansätze wiest, blots ehr Stimm weer faken en
beten to hart. Bi Lisa Schröder weer de Doris Friebe in de besten
Han'n. Gerd Hackelberg, de den Student Gerd Struck speelt hett, hett
mi nich so goot gefullen. Em weer dat nich so recht to glöven, dat
he de Heike leev harr, un ok sien Milljonärspelen kunn beter sien. -
Liekers, man hett de Spelers anmarkt, dat se Spooß an de Saak harrn,
wat 'n Wunner aver ok, bi so 'n scheunet Bühnenbild, dat Uwe
Fischbeck würklich bet in't Lüttste perfekt zaubert hett.
Wat schall ik seggen, ok wenn ik so'n beten wat to meckern harr,
weer dat doch 'ne scheune runde Opföhren. An't Enn hebbt de Lüüd
düchdich klatscht, un miene Hann' bleven ok nich still.