Herr Taschenbier ist ein ängstlicher
Mensch, der lieber Ärger einsteckt, als sich gegen seine Mitmenschen
durchzusetzen. Besonders setzen ihm sein strenger Chef und seine
Zimmerwirtin Frau Rotkohl zu. Da tritt das Sams in sein Leben und
stellt alles auf den Kopf. Das Sams kommt natürlich an einem Samstag
und ist quirlig, frech und grün. Es lässt sich nichts von anderen
Menschen gefallen und liebt es, Streiche zu spielen. Zuerst ist das
Durcheinander, das das Sams anrichtet, Herrn Taschenbier peinlich
und lästig, doch dann gewinnt er das Sams lieb und lernt sich
zunehmend auch mehr durchzusetzen. Besonders viel Chaos richtet das
Sams im Kaufhaus, im Büro und in der Schule an...
Aus dem Nähkästchen
Aus diesem Grunde gehört zur
Schauspielausbildung auch die richtige Atem- und Sprechtechnik: Für
die Tumult-Szene im Kaufhaus musste mit unserer Abteilungsleiterin
eine "Schrei-Probe" im Foyer eingeschoben werden. Eine ganze Zeit
lang schrien sich drei Spieler gegenseitig an und achteten
gegenseitig darauf, nicht "auf die Stimme zu drücken", damit man
nicht nach der ersten Hälfte der ersten Aufführung keine Stimme mehr
haben würde.
Im Rahmen dieser Inszenierung
unternahmen die Nesthocker übrigens ihr erstes
Probenwochenende auf einer Ausfahrt in die Heide. Ein Wochenende
lang wurde dort intensiv geprobt. Weitere Probenwochenenden sollten
folgen...
Presse
Keine Sorgen mit dem
Theater-Nachwuchs
Rissener Jugendliche lernen gern Plattdeutsch Rissen.
Junge Leute und die plattdeutsche Sprache - das scheint sich
gegenseitig auzuschließen, denn welcher Jugendliche kann heutzutage
noch richtig schön „op platt" daherplaudern? Von dieser These her
müsste sich die Volksspielbühne Rissen, die ihre Stücke fast
ausschließlich in niederdeutscher Mundart aufführt, um den Nachwuchs
ernsthafte Sorgen machen. Doch weit gefehlt: Im Verein gibt es seit
geraumer Zeit derart viel Nachwuchs, dass gleich zwei Jugendgruppen
eingerichtet wurden. „Hier in Rissen scheint die Jugend ein großes
Interesse an plattdeutschem Theater zu haben", freut sich Annelie
Lettermann, Vorsitzende der Volksspielbühne.
Vor 28 Jahren wurden die sogenannten „Bühnenspatzen" von Herta
Mutschink, kürzlich im aktuellen Stück „Rommé to drütt" in einer
Hauptrolle zu sehen, gegründet. Der Nachwuchs sollte zum einen an
das Theater, aber auch an die plattdeutsche Sprache herangeführt
werden. Die Idee sollte Früchte tragen, weil viele Jugendliche
langsam in die Volksspielbühne hineinwuchsen und heute, wie etwa
Anna Richter, in den aktuellen Stücken Hauptrollen bekleiden. Auch
Stephanie Ganske, die mit Sybille Lettermann die Gruppe der 14-bis
18-jährigen Nachwuchsschauspieler leitet, hat über die Spatzen den
Einstieg ins plattdeutsche Theater gefunden. Damals wie heute werden
kleinere Stücke eingeübt, die in Seniorenheimen oder zugunsten von
Hilfsorganisationen gespielt werden.
Ferner nehmen die Rissener am Theatersport teil, bei dem sich
Hamburger Theatergruppen regelmäßig im Improvisationstheater messen.
Aktuell brüten die Spatzen über einem Stück und kleineren Sketchen,
die anlässlich des Rissener Theaterballs am 8. Juli aufgeführt
werden sollen. „Da sind wir aber noch in der Planungsphase und üben
uns im Brainstorming", so Stephanie Ganske. Ihren Teil zu diesem
Fest will auch die zweite Jugendgruppe leisten.
Kinder lernen schnell Plattdeutsch. Die acht- bis 13-jährigen werden
seit zwei Jahren von Annelie Lettermann bei ihren ersten
Bühnenerfahrungen an die Hand genommen. „Irgendwann hatten wir so
viele Kinder, dass wir eine zweite Gruppe ins Leben rufen mussten.
Denn wenn die Kinder lesen können, lernen sie das Plattdeutsche ganz
schnell und wollen sich auf der Bühne beweisen", weiß Annelie
Lettermann, die immer wieder aufs neue ihre Freude an den kleinen,
plattdeutsch sprechenden Mimen hat, zu berichten.
So braucht sich die 1955 gegründete Volksspielbühne Rissen, im
übrigen eine der größten im Verbund der „Volksbühnenkunst Hamburg"
freilich keine Sorgen um Schauspieler zu machen, die pro Jahr zwei
plattdeutsche Stücke sowie ein hochdeutsches Weihnachtsmärchen in
der Aula der Iserbargschule aufführen.
(Wedel-Schulauer Tageblatt)
Szenen-Fotos
Beate Teichmann - Isabell Schumacher
- Annalies Karnatz
Katharina Vollmer - Isabell
Schumacher - Beate Teichmann
Christian Bauer
Beate Teichmann - Isabell Schumacher
Gunilla Schulze - Isabell Schumacher
- Paul Taegert - Meike Rubach - Anna Wieck - Gesa Junge