Alles und jedes wird geschmuggelt.
Immer neue Tricks und Schliche werden ausgeknobelt, um den Zoll zu
umgehen. In "Smuggelbröders" wird ein Bilderbuch von solchem Treiben
an der Küste aufgeschlagen. In dem Dreieck zwischen Wirtshaus,
Zollamt und Hafen geht es um Gewinn und Verlust beim Schmuggel und
in der Liebe. Jungkerls verteidigen angestammte Rechte gegen "frömde
Hahns", und auch die reiferen Jahrgänge sind in punkto Liebe noch
nicht aus dem Scheider. Der ehemalige Erfolgsschmuggler, der Filou
Adrian, sieht noch einmal die große Gelegenheit, die letzte,
unwiederbringliche, seinen hassgeliebten Widersacher, den
Zollbeamten mattzusetzen, um einen großen Fang an Land zu ziehen.
Auf diesem schrägen Kurs gerät er mit seinen Geschäftspartnern
"lausig in Lee". Die Gestalten, die hier aufkreuzen, die Krögersch,
der Zollbeamte, die Hafenlöwen, die Schippers und die jungen Deerns
sind nicht nur der Phantasie des Verfassers entsprungen, sondern
haben irgendwo und irgendwie Vorbilder gehabt. Die
Drei-Mann-Löschgang in diesem Stück ist beeinflusst von drei
Originalen, die in Husum das Beladen der kleinen Küstenfahrzeuge
besorgten. Der Baas der drei begab sich immer, nachdem der Inhalt
eines Eisenbahnwaggons vom Kai ins Schiff geschaufelt war, an Bord.
Hier hatte der Schiffer auf dem Achterdeck, von einem Stück
Segeltuch vor Sonnenwärme und neugierigen Blicken geschützt, einen
10-Liter-Demijohn unverzollten Klaren stehen. Den hob der Baas
andächtig in Augenhöhe, setzte ihn unter seinem buschigen
Schnauzbart an die Lippen, hob ihn an und neigte Kopf und Oberkörper
rückwärts. So stand er ein Vaterunser lang - ohne zu schlucken; es
lief nur in ihn hinein. Nach jeder solchen "Erfrischung" war der
Pegel in der Buddel wieder um zwei Fingerbreit gefallen. Eine
Vorliebe für "Unverzollten" hat auch der Baas Adrian. Er kann nicht
einsehen, dass Schmuggeln etwas Böses sein soll. Aber diese Frage
bleibt auch am Schluss des Stückes offen.
Presse
Es wurde „geschmuggelt"
Wieder hatte die Rissener Volksspielbühne fünf Tage lang eine
ausverkaufte Aula am Iserbarg, als mit dem niederdeutschen Schwank
„Smuggelbröders" viele Tricks und Schliche um unverzollten Alkohol
bekannt wurden. Neben der vom Publikum stets anerkannten Leistung
der Akteure auf der Bühne wurde diesmal im Programmheft mit Recht
auf Beispiele für diejenigen Mitwirkenden hingewiesen, die stets
hinter den Kulissen arbeiten. In diesen Rahmen fiel im April auch
die Ehrung für Herrn Gustav Felst. Heinz Buschmann, Präsident der
Volksbühnenkunst Hamburg e.V., ehrte ihn für seine Verdienste und
die 25jährige Vereinszugehörigkeit zur VB Rissen von 1955. Es ist
das vierte Mal, daß ein Mitglied der Rissener Bühne diese Nadel
überreicht bekam. Vor Herrn Felst erhielten dieses Ehrenabzeichen
schon Hilma Wieck, Bianca Seeburg und Heiner Tewes.
(Quelle unbekannt)
Szenen-Fotos
Jürgen Wingberg - Ursula Rust
Herta Mutschink - Rudi Schröder
Sabine Mutschink - Ursula Rust
Sabine Mutschink - Karl-Heinz Wedde -
Jürgen Wingberg - Peter Sielfeld