Das Märchen vom Jungen, der nicht
erwachsen werden will
Von James Mathew Barrie
Deutsch von Erich Kästner
Regie: Annelie
Lettermann
Aufführungen
Freitag, 6. Dezember
2002
Sonnabend, 7. Dezember
2002
Sonnabend, 7. Dezember
2002
Sonntag, 8. Dezember
2002
Sonntag, 8. Dezember
2002
Personen und Darsteller
Peter Pan:
Samira Müller
Glöckchen:
Lina Hinzpeter
Feenkönigin:
Stephanie Ganske
Frau Darling:
Annalies Karnatz
Herr Darling:
Marcus Hansen
Wendy:
Gesa Junge
John:
Kilian Schnoor
Michael:
Annika Ernst
Nana:
Svenja Fritsch
Bißchen:
Ulrike von der Ohe
Tütchen:
Julia Plotz
Spitzchen:
Alexandra Friede
Löckchen:
Marco Alexander Dreyer
Zwillinge:
Wiebke Junge,
Nina Schulze
Käpt'n Hook:
Christian Bauer
Bootsmat Smy:
Søren Steffens
Starkey:
Meike Rubach
Bill Jux:
David Kersten
Cecco:
Jonny Karnatz
Krokodil:
Katharina Vollmer
Indianerhäuptling:
Darius Dadras
Tigerlilly:
Patricia Dadras
Morgenröte:
Julia Quante
Abendsonne:
Anna Wieck
Hinter den Kulissen
Regie:
Annelie Lettermann
Regieassistenz:
Gerda Henriette Arendt
Souffleuse:
Beate Teichmann
Inspizienz:
Gerda Henriette Arendt,
Annelie Lettermann
Maske/Frisuren:
Silke Lorenzen,
Karin Lorenzen,
Marion Fritsch
Kostüme:
Elke Lustig
Requisite:
Hans-Jürgen Lustig
Beleuchtung:
Christian Steuer,
Simon Braker
Bühnenbild:
Herbert Lettermann
Bühnenbau:
VBR-Crew
Handlung
Peter Pan, der kleine Junge, der
niemals erwachsen werden will, lebt mit den verlorenen Jungs im
Nimmerland, dem Land, das die Erwachsenen niemals finden können. In
dieses Land gelangen nur Kinder, die mit Feenstaub bestäubt Fliegen
lernen und in das Land der Träume entschweben. Dort gibt es
Indianer, Feen und Seeräuber mit ihrem Kapitän Hook. Unsere
Geschichte beginnt im Kinderzimmer der Familie Darling. Sie wohnen
in Bloomsbury in einem alten wunderschönen Eckhaus. Eines Nachts
klopft es ans Kinderzimmerfenster. Es ist Peter Pan, der Wendy, John
und Michael ins Nimmerland entführt. Nur die gute Nana, Hund und
zugleich Kindermädchen im Hause Darling, weil Darlings sich kein
anderes leisten können, muss traurig zu Hause bleiben. Doch im
Nimmerland warten nicht nur Kinder und Feen...
Der Autor
James Matthew Barrie (1860-1937)
James Matthew Barrie wurde 1860 in Kirriemuir, in Schottland,
geboren. Seine Schulbildung erhielt er an der Universität von
Edinburgh. 1885 zog er nach London und schrieb Artikel für die „St.
James' Gazette“ und einige andere Zeitschriften. In seinem 1888
veröffentlichtem Werk “Auld Licht Idylls” und 1889 in “A Window in
Thrums” beschreibt er in Form von Sketchen das Leben der
schottischen Dorfleute. Dem folgten 1891 der romantisch-
abenteuerlich verfasste Roman "The Little Minister“, 1895
"Sentimental Tommy“ und 1900 dessen Fortsetzung "Tommy and Grizel“.
Sein Theaterstück "Walker, London”, das er 1893 schrieb, war bei
seiner Premiere in London sehr erfolgreich. Sein nächstes
dramatisches Werk war 1894 die Komödie “The Professor's Love Story“,
gefolgt von “Quality Street”(1901), “The Admirable Crichton” (1902),
und “Little Mary” (1903). 1904 entstand Barries bekanntestes,
international berühmtes Märchen “Peter Pan”. In den Jahren 1950,
1954 und 1979 entstanden mehrere musikalische Versionen von Peter
Pan und 1953 wurde der lebhafte Hauptfilm produziert.
Diesem unvergesslichem Werk folgten Werke wie “What Every Woman
Knows” (1908), “A Kiss for Cinderella” (1916), “Dear Brutus” (1917),
and “The Boy David” (1936).
1913 wurde Barrie zum Baronet (höchster Grad des niedrigen engl.
Adels der Gentry) ernannt und 1930 wurde er Universitätsrektor der
Universität von Edinburgh.
Aus dem Nähkästchen
Wie immer steht nach der Vorstellung
der Weihnachtsmann im Foyer und verteilt Süßigkeiten an die kleinen
Zuschauer. Er öffnet den Sack und spricht einen kleinen, etwa
7-jährigen Jungen an: "Warst du denn auch artig in diesem Jahr?"
Der Junge konzentriert sich sehr
stark auf den Inhalt des Sacks. Als ihn der Weihnachtsmann erneut
anspricht, kommt er mit dem Kopf hoch, stemmt die Fäuste in die
Hüften und sagt: "Das steht hier doch wohl nich zur Debatte!"
Verlegenheit bei Vater und Oma und
krampfhaft verstecktes Lachen beim Weihnachtsmann Egbert Wieck.
Presse
PETER PAN, das Kinderstück der
Volksspielbühne
Nicht ganz einfach, denke ich, dieses Stück für kleine Kinder
verständlich auf die Bühne zu bringen. Annelie Lettermann hat es
gleichwohl schon seit Jahren auf ihrem Wunschprogramm, und was die
Zahl der benötigten Schauspieler betrifft, da gibt es keine Sorgen
für sie. Im Gegenteil, es müssen schon immer Stücke sein mit vielen
Rollen. Wie etwa „Peter Pan". Die „Bühnenspatzen" und „Nesthocker"
jibbern ja geradezu nach dem Spielen dürfen. 25 Rollen konnten für
dieses Stück verteilt werden an Kinder und Jugendliche und auch
schon mal an einen gestandenen und sehr komischen Profi wie Søren
Steffens.
1904 wurde dieses Stück eines Engländers, der wohl seine eigenen
Kindheitsträume darin zum Ausdruck brachte, in London uraufgeführt,
später nicht nur auf der Bühne, sondern auch in Filmen realisiert.
Peter Pan, der Junge, der nicht erwachsen werden wollte. Seine
Phantasie hat ihm Verbindung zur Feenwelt geschaffen, Feenstaub hat
ihm die Fähigkeit zum Fliegen verschafft und damit gelingt es ihm
auch, drei Geschwister aus ihrem von den Bühnenbildnern mal wieder
liebevoll gestalteten Schlafzimmer zu entführen in sein
phantastisches Niemandsland. „Ihr müsst nur an etwas Schönes denken,
dann könnt Ihr fliegen". Lichtgeflimmer, und schwupp... sind die
Kinder davon geflogen. Das ist dann natürlich auch für die kleinen
Zuschauer spannend wie gleichermaßen die Indianer, die „verlorenen
Jungens" und vor allem die wilden Seeräuber und zwei richtige Duelle
und ein Furcht erregend großes Krokodil.
Überdies gibt es glücklicherweise Thorsten Junge im Verein
Volksspielbühne Rissen. Der kann gar nicht genug installieren an
Pyro- und sonstiger Technik. Also produziert er einen handfesten
Kracher und Silberplättchen rieseln aus der Höhe und werden von den
kleinen Zuschauern in der Pause begierig eingesammelt. Es raucht ein
Schornstein, auf dem Schiff der Seeräuber brennt ein Feuer. Frau
Mutsching, die in den Anfängen der Volksspielbühne Rissen vor 30
Jahren diverse Inszenierungen machte, schaut bewundernd zu: „Wenn
wir das damals auch schon gehabt hätten...!" Samira Müller spielt
den Peter Pan sehr leicht und wendig und natürlich, Christian Bauer
ganz souverän den Räuber-Kapitän Hook. Er hat die Rolle richtig
studiert, sich seinen Kollegen Dustin Hoffmann in dieser Rolle
angesehen etc.
Es ist unmöglich, alle anderen Akteure beim Namen zu nennen und zu
würdigen. Was aber herüberkam, das war eine deutlich spürbare
Spielfreude von allen.
Die Kostüme verdienen richtige Bewunderung. Die bewährte Elke Lustig
hat alle ausstaffiert, und wie!! Glücklicherweise hat sie offenbar
einen ziemlich reichen Fundus, manches aber musste doch neu genäht
werden. Man fragt sich, wie viel Stunden sie wohl aufgewendet hat.
Die Regisseurin darf nicht unerwähnt bleiben. Wer mit Kindern schon
Theater gespielt hat, weiß ein Lied davon zu singen, wie viel Mühe
und Geduld schon mit der Hälfte der jungen Künstler verbunden ist.
Hier herrscht offensichtlich eine fabelhafte Disziplin, die schon
beginnt mit absolut festen Probenplänen. Und wer seine Rolle nicht
lernt, nun, der müsste damit rechnen, ganz schnell ausgetauscht zu
werden. Und wer will das schon? Auf diese Weise kommt jedenfalls
eine ganz wunderbare Team-Leistung zustande. Herzlichen Glückwunsch!
(I. Boos,
Rissener Rundschau)
Gelungen: Volksspielbühne Rissen
führt „Peter Pan"auf
Auf eine Reise ins „Nimmerland" brachen jetzt zahlreiche Gäste auf -
ohne sich von ihrem Stuhl in der Aula der Schule Iserbarg zu
erheben. Möglich machten das die Mimen der Volksspielbühne Rissen.
Rissen. Wo sind Bloomsbury und das Nimmerland - weder in Hamburg,
noch in Wedel, auch wenn einige es sich wohl wünschen. Aber für fünf
Vorstellungen konnten überwiegend große aber auch kleine Gäste Peter
Pan bei seinen Abenteuern im gleichnamigen Stück folgen - ohne sich
vom Stuhl zu bewegen. Möglich gemacht hatte das die Volksspielbühne
Rissen in der Schule Iserbarg.
In sechs Akten wurde die Geschichte des Jungen, der mit Hilfe einer
Fee und etwas Sternenstaub nie erwachsen werden kann, erzählt. Peter
Pan entführt Wendy Darling und ihre zwei Geschwister ins Nimmerland.
Denn er und seine „verlorenen Jungs" wollen eine Mutter. Dem steht
jedoch noch „Kapitän Hook" mit seiner Piratenbande im Weg. Und so
entwickelt sich ein spannendes Abenteuer.
Das Original von James Mat-thew Barrie, von Erich Kästner ins
Deutsche übersetzt, wurde unter der Regie von Annelie Lettermann
umgesetzt. Allein 25 Helfer erschufen einen beeindruckenden
Bühnenbau mit Piratenschiff, Kinderzimmer und „Nimmerlandwald". Und
genausoviele Schauspieler waren notwendig, um die zahlreichen und
sehr fantasievollen Charaktere zum Leben zu erwecken. So haart das
Kindermädchen der Familie Darling — allerdings nicht ungewöhnlich
für einen Hund - und das tickende Krokodil - es hat eine Uhr
verschluckt - verjagt den bösen Kapitän Hook letztendlich.
Was es dann mit ihm macht? Da waren sich nicht alle einig. Aber
jeder konnte seine Meinung kundtun. Denn das Publikum war nicht nur
zum stillen Zuschauen und -hören verbannt. Seine Meinung war
gefragt, und jeder konnte seine Flugfähigkeit - mit etwas
Sternenstaub berieselt - testen. Vor allem die Feenkönigin, gespielt
von Stephanie Ganske-Dreßler, schlug mit ihren Überleitungen
zwischen den Akten eine Brücke zwischen Bühne und Publikum.
Auch die Helfer hinter der Bühne sorgten für eine gelungene
Vorstellung. Und so waren zum Ende alle begeistert, als die Kinder
der „Darlings" wohlbehalten wieder zur Familie zurückkehren. Und
viele stimmten zusammen mit den Darstellern das abschließende.
„Peter-Pan-Lied" an.
(Jan Stellamanns, Wedel-Schulauer
Tageblatt)
Szenen-Fotos
Gesa Junge - Kilian Schnoor
Meike Rubach - Søren Steffens -
Patricia Dadras
Søren Steffens - David Kersten -
Meike Rubach - Jonny Karnatz - Christian Bauer