Im Mittelpunkt des Lustspiels steht
die brave Bauernfamilie Struck, die eines Tages groß im Lotto
gewinnt. Die guten Leute merken aber bald, dass Geld allein nicht
glücklich macht. Als kurz darauf eine größere Summe wie vom Erdboden
verschwunden ist, erreicht das Durcheinander seinen Höhepunkt..
Vertellsel un Dööntjes
Mit diesem Stück gastierten wir
wieder einmal im Kurhotel Bad Bramstedt. Herta Mutschink musste als
Oma über die Bühne humpeln - vor lauter Leuten im Publikum, die
wirklich den ganzen Tag humpelten. Herta dachte sich insgeheim:
"Eigentlich müsste ich auf der Bühne einfach mal sagen: "Ik mutt
wull mol no Bad Bramstedt!'" Aber sie traute sich nicht, in ihrer
ersten größeren Rolle plötzlich eigenen Text anzubringen. Und da
ruft plötzlich jemand aus dem Publikum: "Oma! Du mußt mal zur Kur
nach Bad Bramstedt!"
Presse
„Wer hett, de hett!" (Schwank von
Erhard Asmus)
Aufführung der „Volksspielbühne Rissen von 1955 e.V." am 20. April
1968. Ungewohnt, wenn man am ehemaligen Rissener Spiellokal
Timmermann vorbeigeht, um das neue Haus zu suchen. Aber man lernt
auf dem etwas längeren Fußweg zum Iserbarg ein Stück „Alt-Rissen"
kennen. Die neue Spielstätte, die Schule, liegt eingebettet im Grün
und ist eingerahmt von hübschen Einzelhäusern. Ja, und dort
offenbarte sich wieder die große Liebe unserer Rissener Freunde zur
niederdeutschen Heimatsprache. Einladend, sauber und modern der
Saal. Breit die Bühne und sinnvoll mit viel Liebe ausgestattet.
Der Vorhang teilt sich. Ein neuer Tag beginnt auf dem Bauernhof.
„Hinnerk", der Großknecht (Erich Hübner), hat gerade wieder eine
wissenschaftliche Auseinandersetzung um Kööm oder nicht Kööm mit der
Deern „Jule" (Annelie Warnke). So wie sie den Tag beginnen, so
bleiben diese beiden Spieler immer, die Linie wahrend, gut im Spiel.
Der Bauer „Kassen Struck" (Egbert Wieck) ist vom ersten Auftritt an
der Boß. Er beherrscht den Hof, die Menschen dort und begeistert
immer wieder die Zuschauer.
Seine Frau „Telsche" (Hilma Wieck) steht ihm zur Seite, kennt „ihn"
von allen Seiten und weiß ihn zu nehmen. Ein gutes Zusammenspiel.
Tochter „Lisa" (Bärbel Fischbeck) merkt man von Anfang an die
geheime aber große Liebe zu ihrem „Hans" (Jürgen Holst) an. Das
Spiel der beiden gefiel gut.
Die „Oma" (Herta Mutschink) kämpfte ihren Kampf um das Altsein.
Trotz schlechtem Gehör, Sorgenstuhl und ständigem Abruf ins Bett war
sie manchmal lebhafter als alle anderen.
Der plietsche „Landarzt" wurde von Erwin Wehr glaubwürdig und fast
fachgerecht gut gespielt. Eine kleine Rolle aber beherrscht!
Hans Toepfer als der „Wachtmeister" paßte zur Uniform. Forsch,
stramm noch jung, aber seine „Leute" kennend.
Ulrich Prehm als armes Landstreicher-Würstchen ließ geduldig über
sich ergehen, was das Gesetz verlangte. Begeisterung im Saal, als
alles ein gutes Ende nahm.
Viel Arbeit und viel Mühe hatte sich wieder einmal gelohnt. Der
Spielleiter Heinrich Tewes hat die Seinen gut geführt und die VB
Rissen darf zufrieden sein.
Die kleine anschließende Aussprache im „Birkeneck", so hoffe ich
wenigstens, hat uns einander noch wieder nähergebracht. Vielen Dank!
Liebe Rissener Freunde!. (Verbandskritiker Hermann Nolting)
Plattdeutsch ist ihre Stärke
In der Aula der Schule Iserbarg fand die Aufführung „Wer hett de
hett" von Erhard Asmus statt. Wie wurde gelacht! Die Volksspielbühne
Rissen zeigt von Mal zu Mal immer deutlicher, daß ihre große Stärke
die plattdeutsche Komödie ist. Jede Pointe saß, und die komischen
Situationen folgten Schlag auf Schlag, jede gekonnt gespielt.
Im Mittelpunkt standen zwei Gegenstände: eine Flasche Bier mit
Schlaftabletten, die einen Einbrecher einschläfern sollten, und eine
Dose Spinat, in die der Bauer unrechtmäßig abgezweigte zehntausend
Mark versteckt hatte.
Das gute Zusammenspiel brachte jeden zur Geltung: Kassen Struck, den
listigen Bauern, seine stattliche Frau, die hübsche verliebte
Tochter, die prachtvolle Oma mit dem Krückstock, das komische
Diener-Paar, den strebsamen Tankwart, den gemütlichen Onkel Doktor
und den einbrecherjagenden Wachtmeister mit seinem scheuen Wild. —
Auch das Bühnenbild war dieses Mal besonders hübsch.